Umwelt und Klimawandel

Aenert news. Environment & Climate Change
In der Ausgabe 2022 des Environmental Performance Index (EPI-2022) werden traditionell 180 Länder nach ihrer Leistung beim Schutz von Ökosystemen und bei der Eindämmung des Klimawandels bewertet. Der EPI-2022 zeigt anhand von 40 Leistungsindikatoren in 11 Themenkategorien und 3 politischen Zielen, welche Länder die Umweltherausforderungen am besten bewältigen: Umweltgesundheit, Ökosystemvitalität und Klimawandel.

Wie im vorherigen Ranking vor zwei Jahren lag Dänemark mit der Gesamtpunktzahl von 77,9 an der Spitze des EPI-2022 und schnitt in fast allen Kategorien gut ab, insbesondere bei der Entwicklung sauberer Energie und nachhaltiger Landwirtschaft. Dank hoher Werte bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen belegen Großbritannien (77,7) und Finnland (76,5) die Plätze 2 und 3. Weitere Länder in den TOP10 sind Malta (75,2), Schweden (72,7), Luxemburg (72,3), Slowenien (67,3), Österreich (66,5), die Schweiz (65,9) und Island (62,8). Insgesamt werden alle Spitzenplätze von europäischen Ländern eingenommen. Australien (60,1) ist das einzige außereuropäische Land, das sich mit Platz 17 einen Platz unter den ersten 20 sichern konnte.



Denmark. Öresund bridge. Credit I.Ciorici

Die USA (51,1) belegen im EPI-Ranking 2022 den 43. Platz, was im Vergleich zu anderen wirtschaftlich entwickelten Ländern der Welt eine relativ niedrige Position bedeutet. Dies ist in erster Linie auf die schlechte Leistung beim Klimawandel trotz einiger positiver Veränderungen bei den Treibhausgasemissionen und Fortschritten in anderen Bereichen wie Luftqualität und Meeresschutzgebieten zurückzuführen. Um die Gesamtposition des Landes zu verbessern, müssen die Klimaschutzmaßnahmen dringend gestärkt und die Dekarbonisierung beschleunigt werden.

China, das bevölkerungsreichste Land, belegt den 161. Platz und ist weltweit der größte Emittent von Treibhausgasen. Dennoch hat China ehrgeizige Klimaziele angekündigt und will bis 2060 CO2-neutral werden.

Die Außenseiter im EPI-2022-Ranking sind Indien (18,9), Myanmar (19,4), Vietnam (20,1), Bangladesch (23,1) und Pakistan (24,6). Indien fiel zum ersten Mal auf den allerletzten Platz, mit niedrigen Werten bei einer Reihe kritischer Themen, vor allem aufgrund der sich verschlechternden Luftqualität und der schnell steigenden Treibhausgasemissionen. Im Allgemeinen mangelt es leistungsschwachen Ländern an finanziellen Mitteln für Investitionen in die Umweltinfrastruktur und sie haben außerdem mit Kriegen, Unruhen und anderen Krisen zu kämpfen.

Der Bericht analysiert auch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die allgemeine Umweltsituation auf dem Planeten. Experten stellen fest, dass trotz erheblicher Verbesserungen der Luftqualität und Reduzierung der Treibhausgasemissionen in der akuten Phase der Pandemie die Gesamtwirtschaft und die Gesellschaft nicht nachhaltiger umgebaut werden konnten. Dadurch gingen pandemiebedingte Gewinne verloren und die Luftverschmutzung und die Treibhausgasemissionen erreichten in den meisten Ländern wieder das Niveau vor der Pandemie. Darüber hinaus verursachte COVID-19 durch den massiven Einsatz von Gesichtsmasken und anderen Kunststoffprodukten Millionen Tonnen Plastikmüll.

Von der Redaktion